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Am 11.10.1863 gingen elf Männer einen richtungsweisenden Schritt indem sie die Freiwillige Feuerwehr Böbignen gründeten. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Feuerwehr, wie wir sie heute kennen, gerade am Entstehen. So gab es im Ostalbkreis nur wenige Wehren vor der Gründung der Böbinger Wehr.
Wer sich allerdings die Freiwillige Feuerwehr Böbingen in den ersten 100 Jahren vorstellt und an den kollektiven Zusammenschluss wehrhafter Kameraden aus der Gesamtgemeinde Böbingen denkt, der irrt sich gewaltig.
Bis zum Zusammenschluss der beiden Gemeinden Unter- und Oberböbingen im Jahr 1939 gab es drei Wehren auf der Gemarkung der heutigen Gemeinde Böbingen an der Rems:
- Die Feuerwehr Unterböbingen
- Die Feuerwehr Oberböbingen zusammen mit Zimmern
- Die Feuerwehr Beiswang
In Folge der Gründung erhielt die Feuerwehr von der Amtskörperschaft Gmünd eine Hand-, Saug- und Druck-Pumpe. Die Pumpe wurde in Stuttgart 1865 hergestellt und hatte 1899 beim Brand des "Hirschs" ihren ersten Einsatz.
Eine Auflistung aus dem Jahre 1897 führt das technische Gerät in Oberböbingen und Zimmern auf und verdeutlicht die Einsatzbereitschaft und den persönlichen Dienst der Feuerwehrkameraden vor über 100 Jahren.
Technisches Gerät 1897 | Oberböbingen | Zimmern |
vierrädrige Feuerwehrspritzen | 1 | 1 |
Hydranten | 2 | 12 |
Standrohre | 2 | 2 |
Schläuche (Hydranten) | 8 | 3 |
Schläuche (Spritze) | 8 | 5 |
Schlauchwagen (Hydranten) | 1 | 1 |
Schlauchwagen (Spritze) | 1 | 0 |
Krückenspritzen | 1 | 1 |
Bockleitern (10m) | 1 | 0 |
Anstellleitern (5m) | 1 | 0 |
Anstellleitern (8m) | 1 | 2 |
Dachleitern | 4 | 4 |
Stockleitern | 3 | 0 |
Blechkübel | 6 | 2 |
Blechschapfen | 2 | 1 |
Feuereimer | 20 | 12 |
Feuerhaken | 4 | 0 |
Erdölstandfackeln | 2 | 0 |
Handfackeln | 3 | 0 |
Schlauchbrücke | 1 | 0 |
Doppelhacken | 1 | 0 |
Karren | 1 | 0 |
Ab 1939 mussten die beiden Wehren Unter- und Oberböbingen, aufgrund des Zusammenschluss der beiden Gemeinden, zusammengeführt werden. Gleichzeitig wurde die Beiswanger Wehr als Abteilung in die neue Böbinger Wehr eingegliedert und die ehemalige Feuerwehr Zimmern wurde Schwäbisch Gmünd zugeordnet. Heute gilt es als Verdienst des damaligen Kommandanten Otto Steeb, die beiden Wehren nicht nur zusammengeführt, sondern auch als eine Feuerwehr vereint zu haben.
Erst 1955/56 wurde die Schlagkraft der Wehr wesentlich verbessert. Zwei Motorspritzen des Typ TS 8 wurden , als Ersatz für die fast hundertjährige Hand-, Saug- und Druck-Pumpe, angeschafft. Zum Kreisfeuerwehrtag und dem 100-jährigen Jubiläum 1963 wurde dann auch ein neues Gerätehaus bezogen. Zur damaligen Zeit modern ausgestattet, lagen die neuen Räumlichkeiten im Untergeschoss des neuen Rathauses an der Gemarkungsgrenze zwischen den früheren Teilorten Unter- und Oberböbingen. Neben vier Boxen und einem Aufenthaltsraum gab es einen Feuerwehr-Lehrsaal.
Die Gemeinde Böbingen an der Rems ging zu Beginn der 70er Jahre des vergangenen Jahunderts zwei richtungsweisende Schritte für die Freiwillige Feuerwehr.
Zum einen konnte die Freiwillige Feuerwehr Böbingen im Rahmen des Freundschaftsvertrag zwischen den beiden Gemeinden Böbingen an der Rems Custines in Frankreich eine Jahrzente dauernde Freundschaft begründen. Seit 1975 besuchen sich die beiden Wehren gegenseitig zu verscheidenen Anlässen und pflegen ein freundschaftliches Verhältnis. Im Jahr 2007 besuchte die Böbinger Wehr zum vorerst letzten Mal die Kameraden in Custines.
Zum anderen eröffneten sich mit der Unterzeichnung der Satzung der "Verwaltungsgemeinschaft Rosenstein" 1972 neue Möglichkeiten für die beteiligten Feuerwehren Böbingen an der Rems, Heubach, Lautern, Bartholomä, Heuchlingen und Mögglingen. Unter dem Motto "Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir nur zusammen!" führen die Feuerwehren der Verwaltungsgemeinschaft Ausbildungsveranstaltungen, sowie gemeinsame Übungen durch.
Nach dem Kreisfeuerwehrtag 1989 konnte in Böbingen eine Jugendfeuerwehr gegründet werden. Bereits bei der Gründung waren es schon elf Jungen, die sich in die Gemeinschaft der Freiwilligen Feuerwehr Böbingen bringen wollten. Von 1990 bis 2013 traten insgesamt 32 Jungen und Mädchen von der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst der Feuerwehr Böbingen ein. Ein großartiger Durchschnitt, wenn man bedenkt, dass 2013 die aktive Wehr 64 KameradInnen umfasste.
In den Jahren 2006 bis 2008 konnten sich die Kameradinnen und Kameraden der Wehr selbst einen Traum erfüllen. Aus eigener Arbeit schufen sie sich im Rahmen des neuen Bürgerzentrums ein neues Gerätehaus mit zeitgemäßer Ausstattung. Auf dem modernsten Stand ist auch das damals neue Fahrzeug. Im Jubiläumsjahr 2013 in Dienst genommen, ergänzt das HLF 10 die Ausrüstung der Wehr entscheidend.
Im Jahr 2016 wurde zum einen die Jugendfeuerwehr um eine weitere Abteilung, der Kinderfeuerwehr, zusammen mit den Wehren Heubach und Mögglingen gegründet. Diese Abteilung ermöglicht es noch jüngeren Menschen Teil der Feuerwehr zu werden. Hier werden die Kinder in spielerischer Umgebung mit der Ausrüstung der Feuerwehr vertraut. Zum anderen wurde durch den Gemeinderat der Feuerwehrbedarfsplan verabschiedet, welcher weitere Projekte zur Zukunftsgestaltung der Böbinger Wehr beinhaltete. Die drei wichtigesten Projekte waren der Anbau einer weiteren Fahrzeugbox (2021), die Ersatzbeschaffung des Tanklöschfahrzeuges (in Dienststellung 2022) sowie die weitere Ersatzbeschaffung eines LF 10 (in Dienststellung voraussichtlich 2024).